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'''Tennis''' ist ein , bei dem der Spielball von den Spielern mit speziellen Schlägern wechselseitig über ein Netz in die gegnerische Spielfeldhälfte geschlagen wird. Dieser ursprünglich als eher elitär geltende Sport hat sich mit fortschreitender Zeit zum beliebten Breitensport entwickelt. Nach einer ersten Phase von 1896 bis 1924 ist Tennis seit 1988 wieder eine .

Geschichte

Der französische Vorläufer des heutigen Spiels, , wurde zunächst in Klosterhöfen, später in auf einem rechteckigen Feld gespielt. Die Spieler machten ihre , indem sie den Ball über das Netz gegen eine Wand schlugen, welche entlang des Feldes verlief. Die Zuschauer saßen an der Wand gegenüber. Linien teilten das Feld in vier fünfzehn Zoll (knapp vierzig Zentimeter) breite, parallel verlaufende Streifen zu beiden Netzseiten.

In Paris wurden zwischen 1500 und 1600 zahlreiche kommerzielle Tennisanlagen erbaut, in denen die Besitzer die für das Spiel nötige Ausrüstung verliehen oder verkauften. Die Anlagen wurden durch die verschiedensten Bevölkerungsschichten als Freizeiteinrichtung genutzt.

Der englische Major ließ sich 1874 seine Art von Tennis, das er ''Sphairistikè'' (griechisches Wort für Ballspiele) nannte, patentieren. Dabei wurden erstmals verbindliche Regeln definiert. Da es auf Rasen gespielt wurde, nannte man das Spiel auch ''Lawn Tennis'' (engl. für Rasentennis). Das bis heute übliche Tennis entstand mit neuen Regeln im Zuge der ersten Meisterschaften in (London) im Juli 1877.

Mit dem Aufkommen des Profitennis Mitte der 1920er Jahre wurden zu vielen großen Turnieren nur noch Amateure zugelassen. 1925 wurde Tennis aus dem olympischen Programm gestrichen. 1968 wurde die Beschränkung aufgehoben (siehe auch ), wodurch große Turniere, wie zum Beispiel die oder die , erhebliche finanzielle Bedeutung erlangten. Seit 1988 ist Tennis wieder eine olympische Disziplin.

Etymologie

Der Ursprung des Wortes ''Tennis'' ist ungewiss. Für die wahrscheinlichste hält die auch von favorisierte Theorie, dass es auf einen französischen oder vielmehr Ausruf ''*tenez!'' zurückgehe, also den Imperativ Plural von ''tenir'' (?halten?) mit der Bedeutung ?Nehmt, haltet (den Ball)!?, der jedoch in dieser Form und Bedeutung nicht bezeugt ist. Für diese Theorie spricht, dass das Spiel ein Zeitvertreib der vorwiegend anglonormannisch sprechenden Aristokratie war, sowie der Umstand, dass das Wort im noch auf der zweiten Silbe betont wurde. Zudem ist der früheste Nachweis ein um das Jahr 1440 datiertes Manuskript eines Gedichtes von mit der Schreibung ''tenetz''.

Andere Theorien leiten das Wort von deutsch '': '''' (Beitrag in seinem Blog ''The Oxford Etymologist'', 17. August 2011).</ref>

Verbreitung

Laut einer Untersuchung der (ITF), dem Tennisweltverband, gibt es weltweit 87 Millionen Tennisspieler (Stand 2019), davon sind 41 % weiblich. China (etwa 22 %) und die Vereinigten Staaten (27,3 %) machen zusammen knapp 50 % der weltweiten Tennisbevölkerung aus. Auch in Europa ist Tennis sehr beliebt (25,9 %). Weltweit hat die ITF 115.000 Tennisclubs und 578.000 Tennisplätze ermittelt. 2137 Spieler haben ein , 1482 Spielerinnen ein . Insgesamt waren 640 Profis im Jahre 2019 unter den Top 250. 173 waren zumindest einmal unter den Top 100. 3572 Junioren hatten ein Ranking in der ATP-Juniorenweltrangliste, 3703 Juniorinnen hatten ein solches in der WTA-Juniorinnenweltrangliste.

Während auf Freizeitanlagen eine breite Schicht der Bevölkerung Zugang zu Tennisanlagen hat und frei von Bekleidungsvorschriften ist, gibt es parallel dazu Clubs, in denen Mitglieder gezielt ausgewählt werden und hohe Mitgliedsbeiträge eine Hürde für Bevölkerungsschichten mit kleinerem Einkommen darstellen. Die Ausprägung von Tennis als ?reine? Oberschichtensportart ist in Ländern mit niedrigerem Bruttonationaleinkommen und einer kleineren Mittelschicht stärker ausgeprägt oder aber als Sportart kaum vorhanden.

Abgesehen von den aktiven Tennisspielern zählt die Tennis-Fangemeinde eine Milliarde Menschen weltweit und belegt damit Platz vier der beliebtesten Sportarten, hinter , und .

Nationale Tennis-Verbände

Deutschland

Der (DTB) hat 2024 8685 Tennisvereine mit 1,94 Millionen Vereinsmitgliedern in Deutschland gezählt und ist damit der mitgliederstärkste Tennisverband weltweit. Hinzu kommen Freizeitspieler ohne Vereinszugehörigkeit. Sie spielen allesamt auf 44.897 Tennis-Courts in Deutschland. Tennis ist mit über fünf Millionen aktiven Spielern eine der beliebtesten Sportarten in Deutschland.

In Deutschland wird der Tennissport vom DTB organisiert, der sich in 17 Landesverbände aufteilt. Er organisiert den Ligaspielbetrieb, die Turniere, das Nationalteam (- bzw. -Team) und auch Tennistrainerausbildung, wobei er die Ausbildung zum A-Trainer selber vornimmt.

Von den Landesverbänden bzw. von den ihnen untergeordneten Bezirken werden in allen Altersklassen Mannschaftswettkämpfe, die sogenannten e, organisiert. Dabei wird in Amateurligen von Kreisklassen für Freizeitsportler bis hinauf zu Verbands- bzw. Regionalligen um Auf- und Abstieg gerungen. Den Oberbau mit Ausrichtung zum Profitennis (bei den aktiven Herren und Damen) bilden die , die vom DTB organisiert werden. Daneben bilden die Landesverbände B- und C-Trainer im Auftrag des DTB aus.

Österreich

In Österreich ist der (Österreichischer Tennis Verband) als Unterorganisation des ITF gemeldet. Seit 2009 gibt es in Österreich eine . Ende 2023 hatten die Tennisvereine in Österreich rund 196.700 Mitglieder, die in 1700 Vereinen organisiert sind. Mehr als 400.000 Menschen spielen in Österreich gelegentlich Tennis.

Schweiz

In der Schweiz fungiert als nationaler Dachverband. Dort entsprechen der ''Interclub der Nationalliga A'' (NLA) und der NLB den deutschen Bundesligen. Die Herrenliga wurde 1911, die Damenliga 1925 gegründet. Im Jahr 2022 gab es in der Schweiz insgesamt 3601 Tennisplätze; davon 650 in einer Halle. 620.000 Schweizerinnen und Schweizer üben die Sportart aus.

Weitere Länder

Im Jahr 2023 erreichte die Zahl der Tennisspieler in den Vereinigten Staaten mit rund 23,84 Millionen eine neue Höchstzahl. In China spielen 19,92 Millionen Tennis. 50.000 Courts gibt es in China, aber nur 800 Clubs. In Italien wuchs die Anzahl der Tennisclubs 2021 auf 3433 mit insgesamt geschätzten zwei Millionen Spielern.

Spielvarianten

mäßig wird Tennis als '''', bei dem ein Spieler gegen einen anderen antritt, oder als '''', mit je zwei Spielern, gespielt. In den haben sich dafür jeweils reine Herren- und Damen-Wettbewerbe sowie das ''Gemischte Doppel (Mixed)'' ? mit je einem männlichen und weiblichen Spieler auf Seiten beider Gegner ? etabliert. Daneben finden statt. Sonderformate sind ,
, und .

Regeln

Die Regeln für den Wettspielbetrieb werden international von der ITF vorgegeben. Diese sind damit auch bindend für die angeschlossenen internationalen und nationalen Verbände wie dem (DTB) sowie der ATP und WTA. Die Regeln enthalten jedoch Öffnungsklauseln, die den jeweiligen Veranstaltern Wahlmöglichkeiten einräumen. Diese betreffen insbesondere die (Anzahl, Wechsel, Ballmarken), Pausenzeiten, Einschlagdauer, Anzahl der Gewinnsätze, , , Technik für Spieleranalysen und Anwendung eines .

Spielfeld

Das Tennis- (''Tenniscourt'' oder einfach ''Court'') ist rechteckig und wird durch das Netz in zwei Hälften geteilt. Die Maße des Spielfeldes wurden ursprünglich in englischen (1 ft = 0,3048 m) definiert. Es ist 78 ft (23,77 m) lang und für das Einzelspiel 27 ft (8,23 m) breit, für das Doppelspiel 36 ft (10,97 m) breit. Das Spielfeld wird durch Linien begrenzt, die sogenannten ''Grundlinien'' (Baselines) und ''Seitenlinien'' (Sidelines). Die Linien sind Bestandteil des Spielfeldes; d. h. fällt der Ball (auch nur teilweise) auf eine der Linien, so ist er weiterhin im Spiel.

Die Grundlinien verlaufen parallel zum Netz, die Seitenlinien rechtwinklig dazu. Parallel zum Netz liegen auf beiden Seiten im Abstand von 21 ft (6,40 m) die ''Aufschlaglinien''. In der Mitte des Feldes führt vom Netz zur Aufschlaglinie die ''Aufschlagmittellinie''. Die Fläche zwischen Netz und Aufschlaglinien wird inoffiziell auch als ''T-Feld'' (Aufschlagmittellinie und Aufschlaglinie bilden den Buchstaben ?T?) oder ''Halbfeld'' (Aufschlaglinie teilt die Spielhälfte in der Mitte) bezeichnet. Dementsprechend wird die Aufschlaglinie auch als ''T-Linie'' bezeichnet. Die zwei Flächen eines T-Feldes werden ''Aufschlagfelder'' genannt. Innerhalb dieser Aufschlagfelder wird insbesondere im Kinderbereich gespielt.

Das Regelwerk der ITF lässt verschiedene Breiten der Linien zu. Die Markierungslinien sollen bei der Aufschlagmittellinie fünf Zentimeter und alle anderen Linien zwischen 2,5 und 5 cm breit sein, ausgenommen die Grundlinien, deren Breite bis zu 10 cm betragen darf. Auf Sandplätzen sind Linien in einer Breite von vier oder fünf Zentimetern gängig.

Das Netz ist in der Mitte 3 ft (0,914 m) und an den Seitenenden 3,5 ft (1,07 m) hoch. Die Mitte des Netzpfostens ragt 3 ft (0,914 m) über das Spielfeld hinaus bei Doppelspielen. Dies gilt auch bei Einzelspielen, sofern Einzelnetzpfosten vorhanden sind, ansonsten sind dort 3,5 ft (1,07 m) hohe Einzelstützen anzubringen.

Die Grundlinie und Einzäunung sollen als Richtlinie einen Abstand von mindestens 18 ft (5,50 m) bei Freizeit- und Vereinsplätzen und bis 21 ft (6,40 m) bei internationalen Wettbewerben haben, zwischen Seitenlinie und Einzäunung 10 ft bis 12 ft (3,04 m bis 3,66 m). Der von Roland Garros hat elf Meter Auslauf hinter der Grundlinie.

Die häufigsten Beläge von Tennisplätzen sind roter (meist ), , Kunststoffgranulat, oder . Vor allem in nordamerikanischen Ländern ist der sehr verbreitet. Im Freien sind in Deutschland Sandplätze vorherrschend, in der Halle wird meist auf einem Hart-, Granulat-, Teppichboden- oder Sandplatz gespielt. Die verschiedenen Beläge prägen das jeweilige Spielgeschehen vornehmlich durch die Art und Weise, wie sich der Ball nach dem Aufprallen verhält: Auf einem Rasenplatz springt der Ball flacher ab und bleibt schneller, auf einem Sandplatz dagegen höher und langsamer, was jeweils unterschiedliche Anforderungen an den Spielstil stellt.

Spielprinzip

Über die Seitenwahl und das Recht des ersten Aufschlagsspiels entscheidet vor Beginn des Spiels das Los. Zu Beginn eines Ballwechsels steht der . Beim Aufschlag muss der Ball in das diagonal gegenüberliegende kleinere Feld der gegnerischen Spielfeldhälfte, das Aufschlagfeld, gespielt werden. Sofern dies nicht beim ersten Versuch gelingt, hat der aufschlagende Spieler einen zweiten Versuch. Misslingt auch dieser, so erhält der Gegner einen ''Punkt''; man spricht in diesem Fall von einem . Falls der Ball beim Aufschlag das Netz berührt und danach im Aufschlagfeld aufkommt, ''Let'' genannt, wird der Aufschlag wiederholt.

Die ITF-Regeln lassen alternativ das Spiel mit der No-Let-Regel zu, die gelegentlich, etwa beim eingesetzt wird. Bei einem solchen Let (auch Netzaufschlag) wird dann das Spiel fortgesetzt und der Aufschlag nicht wiederholt. Der Veranstalter kann festlegen, dass im Doppel mit kurzen Sätzen in Kombination mit der No-Ad-Regelung der Ball, der das Netz beim Aufschlag berührt hat und im richtigen Feld landet, von beiden Rückspielern zurückgespielt werden darf. Die No-Ad-Regelung bedeutet, dass beim Spielstand ?Einstand? (40:40) der nachfolgende Ballwechsel über das Spiel entscheidet. Dabei darf der Rückschläger entscheiden, ob der Aufschläger von rechts oder von links aufschlagen muss.

Der Aufschläger darf das Tennisfeld beziehungsweise die Grundlinie erst berühren, nachdem der Ball Kontakt mit dem Schläger hatte, sonst begeht er einen . Der Aufschlag muss aus dem Stand erfolgen. Ein Hochspringen aus dem Stand ist erlaubt, ein Anlauf, wie etwa beim , ist jedoch unzulässig.

Nach dem Aufschlag besteht das Ziel des Tennisspiels darin, den vom Gegner in die eigene Spielfeldhälfte gespielten immer wieder regelgerecht über das Netz in dessen Spielfeldhälfte zurückzuspielen. Regelgerecht bedeutet dabei, dass

  • der Spieler den Ball mit dem Schläger über das Netz spielt; der Ball darf dabei auch das Netz berühren; seitlich am Netz vorbei ist auch regelgerecht;
  • der Schläger im Balltreffpunkt in der Hand gehalten wird;
  • der Ball mit dem Schläger getroffen worden ist, egal, mit welchem Teil des Schlägers;
  • der Ball maximal einmal den Boden berührt hat, bevor er gespielt wird, und danach nicht mehr in der eigenen Spielfeldhälfte aufkommt (Ausnahme: Rollstuhltennis, bei dem der Ball zwei Mal in der eigenen Spielfeldhälfte aufspringen darf);
  • der Ball in der gegnerischen Spielfeldhälfte den Boden berührt, sofern ihn der Gegner nicht vorher spielt (); dabei zählen die Begrenzungslinien als Teil des Spielfelds;
  • der Spieler den Ball nicht mit einem Körperteil berührt;
  • der Spieler das Netz nicht mit einem Körperteil oder dem Schläger berührt;
  • der Spieler den Ball nur einmal mit dem Schläger schlägt.

Derjenige Spieler, der den Ball zuletzt regelkonform spielt, erhält einen ''Punkt''. Deshalb wird auch der Ballwechsel selbst als Punkt bezeichnet.

Verliert ein Spieler versehentlich einen Ball während eines Ballwechsels (den er normalerweise in der Hosentasche deponiert hat), ist der Spielzug zu wiederholen. Wegen der Verletzungsgefahr darf kein Ball auf dem Platz liegen. Geschieht dies ein zweites Mal während eines Matches, verliert der aufschlagende Spieler den Punkt. Verliert ein Balljunge oder ein Ballmädchen den Ball während eines Ballwechsels, ist der Spielzug ebenfalls zu wiederholen.

Zählweise

Ein ''Spiel'' besteht aus mehreren Ballwechseln, bei denen die Spieler Punkte erzielen müssen, wobei der erste Gewinn eines Ballwechsels eines Spielers als ''15'', der zweite als ''30'' und der dritte als ''40'' gezählt wird (siehe Abschnitt ). Ein vierter Gewinn eines Ballwechsels durch einen Spieler entscheidet das Spiel für ihn, falls er dann einen Vorsprung von mindestens zwei gewonnenen Ballwechseln hat, also nach den Spielständen 40:0, 40:15 und 40:30 (bzw. umgekehrt). Bei einem Spielstand von 40:40 spricht man vom ''Einstand'' (). Der darauf folgende gewonnene Ballwechsel wird als ''Vorteil'' bezeichnet. Gewinnt der Spieler, der den Vorteil erzielt hat, auch den nächsten Ballwechsel, dann geht das Spiel an ihn. Gelingt es aber seinem Gegner, den Ballwechsel für sich zu entscheiden, so ist der Spielstand erneut ?Einstand?. Es wird dann so lange gespielt, bis ein Spieler, der ?Vorteil hat?, auch den darauf folgenden Ballwechsels gewinnt, d. h., nach einem Einstand muss ein Spieler zwei gewonnene Ballwechsel unmittelbar hintereinander erzielen.

Um eine Tennisbegegnung (auch ''Match'' oder ''Partie'' genannt) zu gewinnen, ist es nötig, eine vorher festgelegte Anzahl von ''Sätzen'' für sich zu entscheiden. Meist wird auf zwei Gewinnsätze gespielt, im Herrentennis bei großen Turnieren ( gespielt, der den Satz entscheidet.

Während im Fußball oder anderen zeitbegrenzten Sportarten ein Spielstand über die Zeit gerettet werden kann, ist dies im Tennis nicht möglich. Ein Match geht so lang, bis der letzte Punkt gespielt ist.

Das Recht auf den Aufschlag steht innerhalb eines Spieles nur einem Spieler zu; es wechselt im folgenden Spiel. Die Spielfeldseite, von der der Aufschlag auszuführen ist, wechselt nach jedem Ballwechsel, wobei der erste Aufschlag von der aus Sicht des Aufschlägers rechten Seite ausgeführt werden muss. Man bezeichnet die rechte Seite der Spielfeldhälfte auch als ''Einstandseite'', die linke als ''Vorteilseite''.

Die Spieler wechseln die Seite des Spielfelds, wenn die Summe der im Satz gespielten Spiele ungerade ist. Im Tie-Break werden alle sechs Punkte die Seiten gewechselt.

Das verlorene Spiel des Aufschlagenden wird ''Break'' genannt; der Aufschlagvorteil wurde ?durchbrochen?. Ein Break stellt wegen der Bedeutung des Aufschlags einen besonderen Vorteil dar. Gewinnt der Spieler, der das Break hinnehmen musste, das folgende Aufschlagspiel seines Gegners, so wird dies als ''Rebreak'' bezeichnet. Entscheidende Punkte werden als ''Breakball'' (falls der Gewinn zu einem Break führt), ''Satzball'' oder ''Matchball'' bezeichnet. Ein zu Null gewonnener Satz wird englisch als '' erinnern soll (in der italienischen Küche als eine knapp fingerdicke, mürbe Brotstange aus Hefeteig bekannt). Breadstick (wörtlich: Brotstange) ist die englische Bezeichnung für ein Grissino. Im Englischen wird die ?Eins? ohne Aufwärtstrich, also ?I? statt ?1? geschrieben.
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Bagel in Israel.jpg|Bagel
Grissino1.png|Grissino
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Varianten der Zählweise

Konform zu den ITF Regeln:
  • In den Verbänden des im dritten Satz des Mixed-Wettbewerbs gespielt.
  • Bei den , dem und bei den Olympischen Spielen wird im entscheidenden Satz kein Tie-Break gespielt, sondern ein Match-Tie-Break.
  • ''No-Ad-'' (kurz für ?no advantage?) bzw. ''Deciding-Point''-Regel: Sie kommt seit 2006 vor allem in Doppelkonkurrenzen zum Einsatz und dient der Abkürzung der einzelnen Aufschlagspiele. Wird der Deciding Point angewendet, so entscheidet bei Erreichen des Spielstands ''40:40'' der nächste Punkt über den Gewinn des Spiels. Es ist dann also nicht wie üblich ein Vorsprung von zwei Punkten zum Gewinn nötig. Eine weitere Besonderheit ist, dass die returnierende Partei beim Deciding Point die Wahl hat, von welcher Seite der Aufschläger serviert; vom Schiedsrichter wird dies auch mit ?Deciding point, receiver?s choice? angekündigt. Im Mixed gibt es kein ?receiver?s choice?. Hier serviert immer Mann auf Mann und Frau auf Frau.
  • ist ein Format, das 2014 von initiiert wurde und zu einem kürzeren Tennisspiel führt, bei dem im Vergleich zu den traditionellen abweichende Regeln angewendet werden. Spiele im Einzel werden mit (zwei Gewinnsätzen) oder (drei Gewinnsätze), kurzen Sätzen (erste 4 gewonnene Spiele) mit einem kurzen Tie-Break bei 3:3 (erste 5 Punkte; sudden death, wenn beide 4 Punkte erreicht haben) gespielt.
Außerhalb der ITF Regeln:
  • Der (UTS) ist eine internationale Einzel-Tennisliga, die im Jahr 2020 gegründet wurde. Beim UTS wird ein modifiziertes Wertungsformat verwendet, bei dem das Match in vier Viertel unterteilt wird. Jedes Viertel dauert dabei acht Minuten. Am Ende der acht Minuten werden Entscheidungspunkte ausgespielt. Um zu gewinnen, muss ein Spieler drei der vier Viertel gewinnen.
  • Beim gibt es keine Spiele oder Sätze, sondern nur ein Match-Tie-Break.

Geschichte der Zählweise

Zur Geschichte der Zählweise gibt es zwei Erklärungen. Meist wird vermutet, dass die Zählweise auf Geldeinsätze und Spielwetten im 14. Jahrhundert in Frankreich zurückgeht. So setzte man zum Beispiel einen '' '', der wiederum einen Wert von 15 ''denier'' hatte. In einem Satz, der damals oft aus vier Spielen bestand, wurden also 4-mal 15 ?deniers? gesetzt: 15 ? 30 ? 45 ? 60.
Im 16. Jahrhundert wurde der kürzeren Aussprache wegen ?45? durch ?40? ersetzt.

Eine andere Erklärung bezieht sich auf die Linien auf dem Spielfeld. Jedes Mal, wenn ein Spieler beim ''jeu de paume'' einen Punkt machte, bewegte er sich einen Streifen weiter und kam so allmählich der Mitte des Feldes näher. Das Spiel begann an der 0--Linie. Gewann ein Spieler einen Punkt, rückte er zur 15-Zoll-Linie vor, dann zur 30-Zoll-Linie und schließlich zur 45-Zoll-Linie. Dann erst hatte er das Spiel gewonnen. Da man fand, dass diese Linie dem Netz zu nahe war, wurde die letzte Angabe auf eine 40-Zoll-Linie zurückversetzt.

Im wird der Spielstand ?0? mit dem Wort ''love'' (Liebe) bezeichnet. Ein Spiel, bei dem der Gegner null Punkte erzielt, heißt daher auch ''love game''. Der Ausdruck ''love'' für ?keine Punkte? ist ab 1742 nachweisbar. Er ergab sich aus der bereits in den 1670er Jahren gebräuchlichen Redewendung ''playing for love'' (für Liebe spielen, d. h. nicht für Geld spielen). So sind zwischen den Punken höchstens 25 Sekunden, beim Seitenwechsel höchstens 90 Sekunden und zwischen den Sätzen höchstens 120 Sekunden erlaubt.

Coaching

, im Sinne der Beratung eines Spielers während eines Matches, war gemäß den ITF-Regeln generell untersagt. Im Oktober 2024 hat die ITF eine Änderung der Regel 30 beschlossen, wonach ab Januar 2025 das Coaching unter bestimmten Bedingungen erlaubt ist.
  • Off-Court-Coaching kann durch den Veranstalter erlaubt werden.
  • Bei Mannschaftswettbewerben, bei denen ein Mannschaftskapitän auf dem Spielfeld sitzt, darf der Mannschaftskapitän die Spieler zu den vom Veranstalter festgelegten Zeiten coachen.
  • Ansonsten ist On-Court-Coaching nicht erlaubt.
  • Der Veranstalter kann Spielern erlauben, zugelassene Analysetechnologien zu den Zeiten, an denen Coaching erlaubt ist, zu nutzen.
  • Coaching ist zwischen Punkten und beim Seitenwechsel und bei Satzunterbrechungen sowie zu jedem anderen Zeitpunkt (außer während des Spielens eines Punktes) erlaubt, sofern dies vom Veranstalter gestattet wird.
  • Beim Off-Court-Coaching und beim On-Court-Coaching zwischen Punkten darf die Kommunikation nur verbal (wenn sich Trainer und Spieler am selben Ende des Spielfelds befinden) oder durch Handzeichen (zu jedem Zeitpunkt, zu dem Coaching erlaubt ist) erfolgen.
  • Beim Off-Court-Coaching und beim On-Court-Coaching zwischen Punkten muss das Coaching kurz (außer während Spielunterbrechungen) und diskret sein.

Frühere Coachingregeln

Bis 2024 war das Coaching während eines Matches gemäß ITF-Regeln untersagt, außer bei Mannschaftwettbewerben, während denen der auf der Spielerbank sitzende Mannschaftskapitän coachen durfte. Andernfalls wurde das Coaching mit einer Ermahnung, nachfolgend mit einem Punktverlust und dann bei weiteren Verstößen mit einer Disqualifikation bestraft.

Ausrüstung

Es wird erwartet, dass der weltweite Tennisausrüstungsmarkt von 4,16 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 auf 5,85 Milliarden US-Dollar im Jahr 2030 wachsen wird. 38 % davon entfallen auf den US-Markt. Inzwischen dominiert der online-Vertrieb mit 54 % das Marktgeschehen. 29 % des Umsatzes entfallen auf Tennisschuhe, 25 % auf Tennisbekleidung, 18 % auf Tennisschläger und 14 % auf Tennisbälle. Marktführer ist , gefolgt von , und .

Schläger

Ein Tennisschläger besteht aus einem mit einem Band umwickelten ''Griff'', dem ''Schaft'' und dem ''Kopf'', in den die aus Saiten bestehende Schlagfläche eingespannt ist. Früher wurden Tennisschläger ausschließlich aus Holz gefertigt. Der ''Dunlop Maxply'' errang während 50 Jahren Kultstatus. Nachdem in den 1960er Jahren kurzzeitig Metallrahmen aus oder aufkamen, bestehen heutige Rahmen hauptsächlich aus , der ein geringes Gewicht in Verbindung mit einer hohen gewährleistet. Ein Tennisschläger wiegt etwa 280 bis 350 Gramm. Nach den Regularien der darf er maximal 29  (73,7 cm) lang und 12,5 Zoll (31,7 cm) breit sein. Bei der Schlägerfläche sind verschiedene Größen (von etwa 625 cm² bis zu 750 cm²) üblich; eine größere Schlägerfläche bietet einen größeren optimalen Treffpunkt (''sweet spot'') für den Ball und erlaubt eine weniger kraftintensive Spielweise, während eine kleinere Fläche die Ballkontrolle verbessert.

Besaitung

Es gibt eine große Vielfalt an Tennissaiten, die sich in ihren Spieleigenschaften unterscheiden. Tennissaiten bestehen aus oder , die eine längere Lebensdauer als die im modernen Profitennis nur noch selten verwendeten Naturdarmsaiten aufweisen, sowie Multifilament-Saiten. Wichtige Eigenschaften sind die Elastizität für die Ballbeschleunigung, die Vibrationsdämpfung für den Spielkomfort, die Haftung zur Kontrolle des Dralls (Effet, Topspin) und eine lange Haltbarkeit. Die Bespannungshärte spielt eine entscheidende Rolle für das Spielgefühl und die Kontrolle des Balls.

Bälle

Tennisbälle bestehen in der Regel aus einer mit Überdruck gefüllten Gummiblase, über die ein Filzüberzug gespannt ist. Sobald der Überdruck nach einer gewissen Zeit aus dem Ball entwichen ist, lässt die Sprungeigenschaft stark nach und der Ball muss ausgetauscht werden. Daneben existieren drucklose Bälle, deren Sprungeigenschaft auf der Verwendung verschiedener Gummischichten basiert. Bei offiziellen Turnieren wird fast ausschließlich mit Druckbällen gespielt. In werden meist drucklose Bälle verwendet. Während früher Tennisbälle in schwarz oder weiß üblich waren, setzten sich mit dem Aufkommen der Fernsehübertragungen von Tennisspielen in den 1970er Jahren hellgelbe Bälle durch, die auf Farbfernsehern besser zu erkennen sind. Bei den wurde bis 1986 ausschließlich mit weißen Bällen gespielt. Wimbledon hält auch an der Tradition fest, dass seit 1902 nur mit Bällen von gespielt wird.

Nach den offiziellen Regeln muss ein Tennisball zwischen 56,7 g und 58,5 g schwer sein und einen Durchmesser von 6,54 cm bis 6,86 cm besitzen. Jedes Jahr werden etwa 325 Millionen Tennisbälle produziert, wodurch etwa 20.000 Tonnen Abfall in Form von Gummi entstehen, der nicht leicht biologisch abbaubar ist.

Im Profitennis werden in der Regel während eines Matches die Bälle nach sieben Spielen und nachfolgend alle neun Spiele gegen neue ausgetauscht. Vor und während einem Tie-Break werden jedoch die Bälle nicht gewechselt. Wenn der Ball keine Luft mehr hat und sich so sehr eindrücken lässt, dass sich die Innenseiten des Balles berühren, wird der Punkt wiederholt. Ist der Ball hingegen nur weich geworden, so bleibt der gespielte Punkt bestehen. Ausgetauscht wird der Ball in beiden Fällen. Auf der ATP-Tour muss bis zwei absolvierten Spielen ein neuer Ball als Ersatz verwendet werden. Andernfalls muss ein Ball mit gleichem Verschleiß bereitgestellt werden.

Bekleidung

Bei der Bekleidung schreibt die ITF im § 24 für Wettkämpfe vor, wo und in welcher Größe Werbung, insbesondere des Herstellers, angebracht werden darf. Sie darf an zwei Stellen je nach Platzierung 13 cm², 26 cm² beziehungsweise 39 cm² groß sein. Bei regelwidriger Bekleidung kann der Spieler beziehungsweise Spielerin zum Kleiderwechsel aufgefordert werden. Wird dem nicht nachgekommen, folgt eine Disqualifikation.